Unsere Geschichte
1926 Chronik

Im Jahre 1886 gründete Julius Bauer in Zella-Mehlis die Firma Julis Bauer – Stempelfabrik, Gravier- und Prägeanstalt. Die Söhne Paul Bauer (geboren am 13.12.1895) und Willi Bauer (geboren am 04.02.1904) erlernten den Graveurberuf und legte später mit Erfolg die Meisterprüfung ab, während Sohn Arthur Bauer (geboren am 03.05.1901) den Beruf des Kaufmanns erlernte.

Am 19.12.1928 wurde die Offene Handelsgesellschaft Julius Bauer Söhne gegründet – als Gesellschafter traten die drei Söhne in den Betrieb ein. Arthur Bauer war für den kaufmännischen Teil zuständig, Paul und Willi Bauer waren als Graveurmeister tätig. Das Unter nehmen beschäftigte damals 36 Festangestellte und hatte in Spitzenzeiten bis zu 50 Mitarbeiter. Bekannt war das Unternehmen weit über die Grenzen hinaus, so wurden z.B. in die Schweiz Prägewerkzeuge und Stocknägel geliefert.

Willi Bauer

Paul Bauer verließ seine Heimatstadt Zella-Mehlis und zog nach Gotha, wo er sich trotz zahlreicher Hindernisse wieder selbstständig machen konnte und am 11.08.1974 verstarb. Arthur Bauer fand seinen neuen Wirkungskreis in Zella-Mehlis. So trat er 1948 als Versandleiter in die Firma Anschütz – Lebkuchenfabrik ein. Dort arbeitete er bis zu seinem Tod im Jahr 1967. Willi Bauer kehrte am 02.12.1948 aus russischer Gefangenschaft nach Hause zurück aber der Betrieb war enteignet und so stand er vor dem Nichts. Willi Bauer versuchte nun über viele Stellen seine Selbständigkeit wieder zu erhalten, doch alle seine Bemühungen scheiterten. So verließ er am 30.09.1951 seine über alles geliebte Heimatstadt Zella-Mehlis und fand in Lörrach seine zweite Heimat.Dort arbeitete er zuerst als Heimarbeiter für verschiedene Firmen, doch mit seiner unermüdlichen Schaffenskraft und Energie machte er sich 1952 mit seiner Firma Willi Bauer Jul. Sohn Gravieranstalt wieder selbstständig.

Im Jahr 1953 übersiedelte seine Frau mit 3 Töchtern nach Lörrach. Im gleichen Jahr stellte Willi Bauer seine Tochter Renate als Graveurlehrling ein. 1956 legte sie nach 3½ jähriger Lehrzeit die Gesellenprüfung als “Graveurin der gemischten Branche” in Freiburg ab. Seine Frau Elly Bauer war zu dieser Zeit im kaufmännischen Bereich des Geschäfts tätig und nur der Zusammenhalt der ganzen Familie machte es möglich, daß sich die Firma stetig weiter entwickelte. Die jüngste Tochter Hella trat im Jahr 1958 in den Betrieb ein und erlernte ebenfalls den Graveurberuf. Im Jahr 1959 kam dann auch die älteste Tochter Annemarie in die Firma.

Am Schwabentor 1991

Das Ladengeschäft für Sport- und Ehrenpreise mit Werkstatt in Lörrach übergab Willi Bauer 1980 an seine Tochter Annemarie Müller. Zusammen mit ihrem Ehemann Günther führte sie das Geschäft bis zum Jahr 1998 unter dem Namen “Müller – Bauer” weiter, bevor das Geschäft aus Altergründen verkauft wurde.

Inzwischen ist nun in der vierten Generation der Sohn Andreas von Renate und Hans-Joachim Wölfle im eigenen Geschäft tätig. Er erlernte ebenfalls den Graveurberuf, legte 1988 die Gesellenprüfung und am 19.05.1993 in Pforzheim die Meisterprüfung ab.

Bis September 1997 waren wir am Schwabentorplatz 1 ansässig. Nach 19 Jahren erfolgte der Umzug in größere Geschäftsräume in der Habsburgerstraße 121. Hierdurch war es möglich unser Liefer- und Fertigungsprogramm zu erweitern und einen größeren Kundenkreis anzusprechen.

Renate Wölfle ist seit 1987 in der Galvaniseur – Graveur- und Metallbildner-Innung Baden als Schriftführerin tätig. Seit dem 01.01.1999 ist Hans-Joachim Wölfle aus der Firma ausgeschieden und sein Sohn trat als Mitinhaber in den Betrieb ein. Dieser wird nun von Renate und Andreas Wölfle in der vierten Generation weitergeführt.

Im August 2008 begann die Stadt Freiburg mit der Komplettsanierung der Habsburgerstraße. Dies war das größte und schwierigste Straßenbauvorhaben, welches die Stadt jemals in Angriff genommen hat. Um die Widrigkeiten für betroffene Gewerbetreibende, Anwohnern und Kunden in Grenzen zu halten, wurde am 5.10.2008 die Interessengemeinschaft Habsburgerstraße e.V. gegründet. Den Vorsitz führen Andreas Viesel und Andreas Wölfle. Im November 2010 wurde die 1,6 km lange Straße wieder mit einem großen Fest eröffnet.

Im Jahr 2011 konnten wir auf 125 Jahre Familientradition im Graveurhandwerk zurückblicken.

Zum 31. Dezember 2013 ist Renate Wölfle aus dem Betrieb ausgeschieden. Andreas Wölfle führt den Betrieb zusammen mit seiner Frau Martina weiter.